Die Mansarde

Wie das Licht sich elastisch mitbiegt
Am Saum des Äderchens an deinem Hals,
Da es einverständig dem Dreitakte
Deines beruhigten Herzens folgt.

An der schwierigen fastflachen Gestalt deines Ohres
Das Gedengel des Tags
Muß sich verfaßt haben
Zu Strömenslangmut, ausladend
Von Heimelung durchrieselt.

Geworden sein eines unter des anderen Auge ?
Frieden gefunden haben, von Licht durchleuchtet.

Vormals ich entwarf dich:
Väterische Wollust,
Wollust, ich gebierte dich anders.
Anders?
Siehe du hin, Frevler,
Du von Ändernseinfalt geblendet.

Überaus war ich, fahrig und ungenau.
Nun ich in allem meinen Leibe.
Daß ich ihm
Zu gehen sein wird:
Es rührt mich um deinetwillen.

Draußen durch den Rhombus des Schrägfensters
Schwebt, schwarzes Kreuzchen, ein Vogel
Wie ruckend, punktierten Wegs.
Gehorcht dem Flugesgesetz, doch er stuft es,
Ist, wo er weilt,
Wo er innehält, ist er.
Der Raum des sehr hellichten Himmels
Zu Zuständen gegliedert.

Vielleicht wird es das gewesen sein:
Ich habe den klaren romanischen Doppelbogen
Des Haaransatzes in deinem Mädchennacken
Mit Wimpern ergriffen
Dir erzeichnet.

Peter Gosse in der Sächsischen Akademie der Künste

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