Der Kamprad-Verlag – Ein Miniaturporträt anlässlich einer CD-Präsentation des Labels querstand (Katrin Seidel)

Der Kamprad-Verlag
Ein Miniaturporträt anlässlich einer CD-Präsentation des Labels querstand am 13. Mai 2003 in der Alten Handelsbörse

Was ist ein Querstand? Nach den Regeln altväterlicher Harmonielehre handelt es sich dabei um unerlaubte Fortschreitungen im strengen Satz einer Komposition. In heutigen modernen Zeiten assoziiert sich mit ?querstand? ein Klassik-CD-Label mit Sitz im thüringischen Altenburg. Seit 1994 macht es durch hochwertige Scheiben auf sich aufmerksam. Das Label gehört zum Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, der seit 1993 besteht. Dieser konzentrierte sich seither vor allem auf musikwissenschaftliches Schrifttum und brachte laut Homepage noch ?als Nebensegment? altenburgische Regionalliteratur heraus. Damit bewegte sich Kamprad im Areal des seit der Wendezeit benachbarten Reinhold-Verlages, dem eigentlichen Marktführer auf diesem Gebiet. Seit 1999 gehört er zur Verlagsgruppe Kamprad nun noch dazu.

Zehn Jahre ist es also her, dass Kamprad sein Unternehmen startete, wobei das Jubiläum keineswegs unbeachtet verstrich: Auf der Leipziger Buchmesse im März dieses Jahres zeigte der Verlag nicht nur einen eigenen Stand, sondern lud auch Künstler, Autoren, Geschäftspartner und Freunde zum Sektempfang ? natürlich nicht ohne Neuheiten vorzustellen: Beispielsweise die acht Scheiben umfassende Edition ?Die Orgeln von Gottfried Silbermann?, von der bislang die Hälfte erschien. Damit widmet sich ?querstand? allen erhaltenen Instrumenten des berühmten sächsischen Orgelbauers mit Kompositionen aus dem damaligen Mitteldeutschland.

Doch ?querstand? hat sich nicht nur der Orgelmusik verschrieben, wie eine Präsentation in der Alten Börse vor Augen und Ohren führte. Am 13. Mai stellte Kamprad zwei nicht minder taufrische ?querstand?-CDs vor: Im Jahr 2000 gründete sich mit den Leipziger Barocksolisten ein weiteres Gewandhausmusiker-Ensemble, das sich Werken von Corelli bis Hertel verschrieb, teils in bislang ungebräuchlichen Besetzungsvarianten. Zum anderen präsentierte ?querstand? die CD von MDR-Musiker Norbert Hilger, der Regers Suiten op. 131c für Violoncello solo einspielte und ebenso live wie die Barocksolisten an diesem Abend Kostproben gab.

Doch über diesen Neuheiten sollte der CD-Freak nicht vergessen, auch einen Blick auf das restliche Kamprad-Sortiment zu werfen. Das reicht auf dem CD-Sektor von der neuen Bach-Orgel in der Thomaskirche bis hin zu Brasilianischen Impressionen von Villa-Lobos. Und die Buchproduktionen des Verlages (nicht nur rund um Altenburg) wären noch ein eigenes Thema …

(Katrin Seidel)

Infos im Internet: www.querstand.de

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