Die Erfolsgeschichte geht weiter

Die German Philharmonic Big Band ist wieder im Gewandhaus

Mitglieder des Gewandhausorchesters und anderer deutscher Sinfonieorchester haben sich im Herbst 2002 mit Jazzmusikern aus dem mitteldeutschen Raum zusammengeschlossen, um „das Publikumsinteresse am orchestralen Jazz zu wecken“ und „die traditionelle Big-Band-Besetzung durch die Vielfalt des sinfonischen Instrumentariums zu erweitern“. Das Debüt der German Philharmonic Big Band unter der Leitung von Eberhard Weise im Februar 2003 war ein voller Erfolg.

Zur „edition two“, mit dem neudeutschen Motto „trombones unlimited“, hat sich die Big Band mit dem amerikanischen Posaunisten Jiggs Whigham einen namhaften Dirigenten ans Pult geholt. Whigham“ lebt und arbeitet seit den siebziger Jahren in Deutschland und hat seit 1995 eine Professur an der Berliner Musikhochschule „Hans Eisler“ inne, deren Leiter des Fachbereiches Jazz- und Popularmusik er ist. Er spielte im Glenn Miller Orchestra, dem Orchester Stan Kentons, bei Kurt Edelhagen, mit Count Basie, Dexter Gordon, Dizzy Gillespie, Lee Konitz, usw. usf.

Neben Jiggs Whigham ist Klaus Osterloh Gastsolist beim zweiten öffentlichen Auftritt der German Philharmonic Big Band. Osterloh ist Grenzgänger zwischen Klassik und Jazz. Er spielte sowohl bei den Duisburger Sinfonikern und den Essener Philharmonikern als auch in der WDR Big Band und dem Südfunk-Orchester Stuttgart.

Die Big Band eröffnet sportiv mit „Olympic Way“, einer Komposition Rainhard Leuschers in Anlehnung an die Leipziger Olympiabewerbung, trägt Kompositionen ihres „conductors in residence“ Eberhard Weise vor, steigert sich merklich, gibt ein barockes „Rondeau aus der Premier Suite für Blechbläser und Pauke“ von Jean Joseph Mouret zum Besten und geht mit einer Abfolge erdiger Blueskompositionen, bei denen sich Osterloh freispielen kann, in die Pause.

Nach eben dieser tritt die Big Band, verstärkt durch Hörner und Perkussion, auf die Bühne und zündelt mit Latin-Grooves und knalligen Kicks und Hits. Besonders eindrucksvoll gelingt ihr die Ernesto Lecuona-Komposition „Malaguena“ (arrangiert von Bill Holman). Hier kann sie unter der souveränen Leitung Whighams ihre sinfonische Kraft voll entfalten und das Publikum in Staunen versetzen. Mit der „Cuban Fire Suite“ von Johnny Richards brennt sie dann in fünf Sätzen und unter Mitwirkung von sechs Perkussionisten (!) die Luft ab. Mit dem Traditional „When the Saints“ beschließt sie schwungvoll und marschierend das Programm – das Publikum indes ist längst verglüht und abgebrannt. Überwältigt erklatscht es sich und den Musikern das Finish, um an der frischen Abendluft abzukühlen.

German Philharmonic Big Band

Gastsolisten:

Jiggs Whigham – Leitung, Posaune
Klaus Osterloh – Trompete

27. September 2003, Gewandhaus

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