Axel Hacke liest aus seinem Leben (Rebecca Maria Salentin)

Lesung mit Axel Hacke
Schaubühne Lindenfels
8. Dezember 2004


Lachen gegen die winterliche Kälte

Axel Hacke, bekannt als Buch-Autor und noch bekannter durch seine Kult-Status-Kolumne „Das Beste aus meinem Leben“ in der Süddeutschen Zeitung, liest in der Schaubühne Lindenfels.
Es sind viele Besucher erschienen, einige jung, einige älter und meist „mittelalt“. Der große Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Trotz des winterlichen Wetters ist es mollig warm, die Atmosphäre ist locker, man ist gespannt.

Herr Hacke, der dann doch ganz anders aussieht, als man ihn sich vorgestellt hat: irgendwie gediegener und älter (obwohl man doch vorhin noch nachgerechnet hat und es weiß), beginnt mit einer Geschichte aus seinem Buch „Deutschlandalbum“. Er erklärt, wie das Buch zustande gekommen ist und was es mit dem Inhalt auf sich hat. Seine Überleitungen zwischen den einzelnen Geschichten sind gelungen, er erzählt, erwähnt und erklärt. Die Lesung wird dadurch zu einem Gesamterlebnis, in dem die Texte zwar im Mittelpunkt stehen, nicht aber ohne zuvor einen angemessenen Rahmen erhalten zu haben. Wenn Hacke liest, sieht er oft nicht einmal aufs Papier. Er kennt die Texte, und nicht selten scheint es, als läse er nicht, sondern spiele die Begebenheit. Er legt großen Wert auf die Authentizität der Dialoge.
Es folgen einige Episoden aus “ Das Beste aus meinem Leben“, unterbrochen von einer wohlverdienten Pause (aus dem „mollig warm“ ist mittlerweile „heiß und stickig“ geworden).

Zum Abschluss liest Axel Hacke aus seinem neuesten Buch “ Der weiße Neger Wumbaba“, einem Buch über das Verhören. Man erkennt sich oder Alltagssituationen wieder, mal mehr, mal weniger, und wo der eine sich nicht direkt wiederfindet, lacht der andere laut, weil ihm die ins Lächerliche überzogene Situation umso vertrauter ist. Gelacht wird generell viel an diesem Abend. Nach ungefähr zwei Stunden Lesung inklusive Zugabe verlässt man den komplett aufgeheizten Saal und lässt sich auch von dem Eiswind im Freien das Grinsen nicht aus dem Gesicht schlagen.

(Rebecca Maria Salentin)


Axel Hacke: „Das Beste aus meinem Leben“ , 2003, „Deutschlandalbum“ , 2004, „Der weiße Neger Wumbaba“ , 2004, Verlag Antje Kunstmann.

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