Fröhliches Kellertheater: Der Kinderchor singt „Der Mann im Mond” (Steffen Kühn)

Der Mann im Mond
Musikalisches Märchenspiel in sechs Bildern
Oper Leipzig, Kellertheater
Von Ludwig Andersen & Cesar Bresgen
Oper Leipzig, Kellertheater
Premiere: 1. Oktober 2006

Kinderchor der Oper Leipzig, Orchester der Musikalischen Komödie
Sophie BauerMusikalische Leitung
Philipp J. NeumannInszenierung und Bühne
Karoline SchreiberKostüme

Lisbeth NenoffPrinzessin Marie
Elmar KühnPrinz August
Antje SchultzProf. Hagebeck
Luzie HarrasKönigin
Clara WinterMann im Mond
Eva LöserWirtin, Freundin der Prinzessin
Claudius GrehlFranz, Freund des Prinzen
Johannes BuggenhagenOskar, Freund des Prinzen
Carolin und Isabell WaltsgottMondgeneral
Damian KloseNotar
Leonard König1. Wachposten
Maximilian Krötel2. Wachposten
Freya KühnZofe der Königin


Fröhliches Treiben im Kellertheater

Prinzessin Marie mit roter Haube und im Cocktailkleid, Prinz August in karierter Hose, Smoking und Zylinder: Regisseur Philipp J. Neuman und Karoline Schreiber, verantwortlich für die Kostüme, haben wie schon bei Amadeus´ Klavier im Gewandhaus im Juni dieses Jahres eine farbige Welt geschaffen. Den Kindern tut das sichtlich gut und auch dem diskretem Charme des Kellertheaters ist diese fröhliche Welt sehr zuträglich.
Sophie Bauer, seit gut einem Jahr Leiterin des Kinderchores der Oper Leipzig, hat sich für das Stück Bresgens entschieden, um ihren Chor in möglichst großer stimmlicher Bandbreite präsentieren zu können. Neben dem Ensemble gibt es eine große Anzahl von kleineren Rollen, die den jungen Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit geben, mal ganz allein auf der Bühne zu agieren. Vom verständlichen Lampenfieber abgesehen meistern das alle ganz professionell. Musikalisch bewegt sich Bresgen nahe Carl Orff, linear in der Struktur und sehr assoziativ in den Farben wird das bunte Treiben um die böse, diesseitige Königin und die ferne Mondwelt illustriert.

„Amator“ – eindringlich spricht Prinzessin Marie das Zauberwort, um ihren Prinzen August aus der Ferne zurückzuholen. Und wirklich, Lichtstrahlen bringen die beiden für kurze Zeit zusammen, in einer berührenden Szene versichern sie sich gegenseitiger Treue. Ein dickes Lob für den Regisseur, der es geschafft hat, Lisbeth Nenoff und Elmar Kühn zu solch ergreifenden Szenen zu motivieren. Die Musik trägt die beiden und die an dieser Stelle ruhige Choreografie zaubert einen bewegenden Moment Musiktheater. Wenn das Leben doch auch so einfach wäre: Marie und August finden Dank der List ihrer Freunde am Ende zusammen. Marie entkommt der Heiratspolitik ihrer bösen (Königs-)Mutter, August kann aus der kalten Mondwelt zurückkehren.

Sophie Bauer hat es mit dieser Produktion geschafft, an die erfolgreiche Tradition des Kinderchores der Oper anzuknüpfen. Ein kleiner Leuchtturm in der von Sparreflexen gebeutelten Kulturlandschaft Leipzigs, und dass sogar der Intendant der Oper persönlich anwesend ist – hoffentlich mehr als ein positives Zeichen!


(Steffen Kühn)

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