Was geht\’n draußen?

Street-Art-Kolumne, Folge 6: Lindenau

Wenig Gutes hört und liest man von Lindenau. Auch im Leipzig-Almanach war in den letzten Wochen einiges von der Häme zu hören, die auch in der neuen Imagekampagne der LVB anklingt, wenn dort für Straßenbahnen mit dem Slogan „Ziemlich blau nach Lindenau“ geworben wird. Nüchtern ist diese Gegend kaum zu ertragen, schon gar nicht, wenn man da wohnt. Allerdings erschließt sich nicht unmittelbar vom Anschauen, was das besonders Schlimme an diesem Stadtteil sein soll. Wahrscheinlich etwas Statistisches und das Image. Wenn wir in südlichen Ländern Einheimische allerorten draußen herumsitzen und stehen sehen, wie sie etwas trinken und einen Schnack halten, gilt es als Lebensart und Flair – in Lindenau will man darin hingegen nur Assis, Alkis und Nazis erkennen. Das Street Life in diesem Viertel eine große Rolle spielt, beweist mehr als vieles andere ein Lunger-Verbot [1]. Wenn man also schon nicht auf dem Sims lungern darf, kann man doch wenigstens einen Spaziergang mit dem Hund machen [2], zum Beispiel durch die in Galeriedichte gestaltete Helmholtzstraße [3 & 4]. Für das Abendprogramm empfiehlt sich hingegen mein Top-Favorit: „Auto-Kino im Keller. zeigt: Geschlechtsteile heute und gestern“ [5]. Das hat man sonst nirgends!

Die Street-Art-Kolumne:

Vorwort, 11.10.2007
Gohlis, 11.10.2007
Volkmarsdorf/Neuschönefeld, 21.10.2007
Connewitz, 28.10.2007
Zentrum-Süd/Niederkirchnerstraße, 04.11.2007
Sellerhausen-Stünz, 11.11.2007
Lindenau, 20.11.2007
Reudnitz-Thonberg, 09.12.2007
Plagwitz, 15.12.2007
Weihnachtsmarkt, 21.12.2007

Ein Kommentar anzeigen

  1. 21. November 2007

    …wie heißt es doch in der StreetArtKolumne über meinen Lieblingsstadtteil? „nüchtern kaum zu ertragen“ oder so ähnlich…? Na klar, deswegen heißt ja die Linie 8 im Volksmund auch „STERNBURG EXPRESS“.

    Prost!

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