Der Schluckspecht von Paris

Schülerkritiken zum Edith-Piaf-Biopic „La môme“ („La vie en rose“)



„Non, je ne regrette rien“ singt Edith Piaf (Marion Cotillard) in einem ihrer letzten Lieder und Auftritte. Eine Frau, die nichts in ihrem Leben bereut. La môme erzählt die Biographie dieser einzigartigen Frau mit ihrer unverwechselbaren Stimme. Ein Film über steilen Aufstieg und schleichenden Abgang des „Spatzes von Paris“. Bereits in den ersten Szenen des Films wird klar: Edith Piaf hatte kein leichtes Leben: Von der Mutter vernachlässigt, vom Vater in ein Freudenhaus gebracht, wo sie ihre Kindheit zwischen Nutten und Freiern verbringt. (Liesa Pfleger)

1935 wird sie von Louis Leplée (Gerard Dépardieu) entdeckt. Durch ihn wird sie berühmt und erhält den Namen la môme Piaf, der ihr ein ganzes Leben erhalten bleibt. Ihre starke und einzigartige Stimme macht sie zum Weltstar. Sie erlebt in ihrer Karriere immer wieder Höhen und Tiefen. Durch eine Hirnhautentzündung verliert Edith ihre Tochter. Der Boxer Marcel Cerdan, ihre große Liebe, stirbt bei einem Flugzeugabsturz und bei einem Autounfall entkommt sie selbst nur knapp dem Tod. Sie flüchtet sich in Alkohol und Drogen. (Tabea Sebastian)

Die Champagner-Hersteller müssen sich an der Frau dumm und dämlich verdient haben. Sie hat den Champagner über Jahre literweise getrunken, man hatte sogar den Eindruck, dass sie nur Champagner und kein Wasser oder sonst etwas getrunken habe. So zog sich der Film gegen Ende sehr hin und übertrieb es mit den ständigen Wechseln der Szenen und Zeit. (Florian Swiderski)

Die knapp zweieinhalb Stunden Film waren so spannend und interessant verpackt, dass sie wie im Flug vergingen. Tragisches und Schönes, als junge Dame und als „alte“ Frau, im fliegenden Wechsel wurde uns gezeigt, wie aufregend und gleichzeitig beängstigend ihr Leben war. Geprägt von Schicksalsschlägen, Krankheit und Sucht lebte sie nur für die Musik, das Singen. Sobald sich in ihrem Leben etwas zum Positiven wendete, wurde sie wieder Schlag auf Schlag in die Gosse gestoßen. Doch sie rappelte sich immer wieder auf. (anonym)

Die Welt feierte sie und nahm ebenso Anteil an ihrem Schicksal: Allen war klar, dass sich der „Spatz von Paris“, wie sie liebevoll genannt wurde, irgendwann die Flügel verbrennen wird. Marion Cotillard spielt Edith Piaf nicht einfach, sie verliert sich in der Figur, verschwindet in ihr? Die Person, die sie verkörpert, ist einfach spannend. Kein Lamm, sondern ein kleiner Tyrann, der gern drauflos zetert. Bequem? Nein, das war die Piaf nicht. Doch das ist gut für den Zuschauer. Denn ein Film, der von so einer lebendigen Hauptfigur und ihrer unvergesslichen Musik getragen wird, macht das Zusehen trotz aller Tragödien zum Genuss. (Alexandra Bach)

La môme (La vie en rose)

F/GB 2007, R: Olivier Dahan, D: Marion Cotillard, Gerard Dépardieu, Verleih: Constantin

28. November 2007

www.piaf.film.de

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