Der kleine Farbfilmverleih bringt „Stella und der Stern des Orients“ in die Kinos
Mit Zeitreisen ist es so eine Sache. Da prallen unvermittelt Welten aufeinander, ein Vorgang, der für beide Seiten irritierend ist. Die Seite, die mit der Zukunft konfrontiert wird, ist besonders erschüttert: Da fühlt man sich fortschrittlich, am Puls der Zeit und erfährt plötzlich von unglaublichen Dingen, die später einmal zum Alltag gehören sollen. Eine weitere Tücke ist die Verständigung. Man spricht die gleiche Sprache, doch nur scheinbar. Hier sind große Vorsicht und Sensibilität sind geboten, um Mißverständnisse zu vermeiden. Der allerallerwichtigste Punkt aber ist die Rückkehr. Dem Reisenden steht hierfür im allgemeinen nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung. Wird dieses verpasst, so bleibt man in der Zeit gefangen, in die man eigentlich nur mal neugierig reinschnuppern wollte. Die Schulfreunde, die Eltern, man wird sie nie wieder sehen!
Eine Zeitreise macht aber noch keine Story, dafür muss schon mehr passieren. Es braucht einen echten Schatz, inklusive des Rätsels, das den Weg zum Schatz weist. Bösewichte sind auch wichtig, am besten solche, die sich ein wenig dumm anstellen. Weiterhin verständnislose Erwachsene, die dadurch auffallen, dass sie die Kinder nicht ernst nehmen und ständig sinnlose Verbote aussprechen. Das erfordert Heimlichkeiten, die gleichzeitig die solidarische Allianz der Kinder festigen.
Am Ende steht der Erfolg, auf der ganzen Linie natürlich. Dazu gehören folgende Punkte: Nachdem man sich notwendigerweise über die Verbote hinweggesetzt hat, triumphiert man über die Bösewichte. Dann hebt man den Schatz und schließlich zeigt man den doofen Erwachsenen, dass man die ganze Zeit im Recht war, und jetzt Entschuldigungen und Dankbarkeit fällig sind. Bekannte Mittel und bekannte Dramaturgie: Fertig ist der Kinderfilm.
Stella und der Stern des Orients
R: Erna Schmidt
D: Laura Berschuck, Hanna Schwamborn, Julius Römer, Axel Prahl u.a.
De 2008 – 83 min.
Kinostart: 9. Oktober 2008
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