Groovy Popkids im Inner Sanctum

Das Duo Pet Shop Boys präsentiert sein Album Nummer 13: „Super“

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Super – so betitelt Pet Shop Boys, das seit Mitte der Achtziger im Popmusik-Business umtriebige Duo, ihr am 1. April erschienenes 13. Album. Auf dem Booklet vorne und hinten prangt das Wort in knallgelber Schrift auf einem sattrosa Kreis. Das assoziiert ein fettes Bonbon mit Überraschungen.

Ganz so ist es nicht. Weder ist die neue Scheibe der Superlativ ihres Schaffens, was bei so originellen Alben wie Bilingual oder Fundamental wohl auch nicht mehr hinzukriegen ist, noch warten Neil Tennant und Chris Lowe mit extravaganten Titeln auf. Stattdessen gibt es vorwiegend einfach gestrickte bewährte Soundmuster mit weniger raffinierten Lyrics als bei früheren Songs. Mitunter bleiben sie bei einigen wenigen eingängigen Zeilen. Gerade diese aber, zusammen mit den treibenden Beats, machen die Schmankerl auf der Platte aus. Wenn auch das minimalistische Pazzo! zu den fadesten Titeln gehört, so fasziniert Inner Sanctum als mitreißendes Techno-Zitat, trotz oder gerade weil Tennant sich auf gelegentliches hintergründiges Singen der Zeilen „In the inner sanctum you´re a star / the girls the guys they all know who you are“ beschränkt. Auch der Opener Happiness, der faktisch nur aus einem Refrain besteht, entpuppt sich, wenn man ihn oft genug gehört hat, als tanzbarer Gute-Laune-Ohrwurm.

Auch die erste Single-Auskopplung The Pop Kids ist ein schöner Pophit und scheint mit den ersten Worten das zentrale Konzept des Albums in sich zu tragen: „Remember those days / the early 90s?“ Das Album wirkt im Wesentlichen wie eine Hommage an die Neunziger Jahre, als der Techno und seine Minimal-Beat-Verwandten aufkamen und ihre Blüte hatten. Neben Inner Sanctum auch Groovy und Undertow, ein wenig auch Say it to Me und vor allem Burn zählen dazu, und sind gleichzeitig Material für die Tanzfläche, brauchbare Dance-Nummern.

Ruhige Balladen gibt es nur eine, das melancholische Sad Robot World, bei der Tennants nach wie vor brilliante Stimme besonders zur Geltung kommt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die von Stuart Price produzierte Nummer 13 eine spannende Ergänzung zum umfangreichen Werk der Pop-Kids im Seniorenalter ist. Nicht super, aber okay. Nein, mehr als das, durchaus – groovy!

Mehr Info auf http://petshopboys.co.uk/news/-/201601

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