Den Abschluss des sechsten a-capella Festivals bildet das Konzert im Gewandhaus
So schnell können 10 Tage vorbei rauschen, mit internationalen Stimmen und Ensembles. Der 6. Durchgang des a-cappella Festivals fand an jenem Sonntag Ende April seinen Höhepunkt im fast ausverkauften Großen Saal des Gewandhauses. Zum Abschlusskonzert blickte man noch einmal nach allen Richtungen über Deutschlands Grenzen hinaus. Noch einmal begrüßen AMARCORD mit ihrem mitreißenden Charme das Publikum. Nur durch ihren Einsatz entsteht jenes so nette Flair, bei dem jeder Besuch Wärme verströmt und man sich ein bisschen familiär fühlt. Das soll aber nicht bedeuten, daß wenig Besucher zugegen waren, im Gegenteil wurde eine Steigerung um 7 % auf 4300 Besucher erreicht. Beste Voraussetzungen also für ein Wiedersehen 2006.
Das ORLANDO CONSORT präsentierte noch einmal Lieder und Weisen vom Hofe Henry VIII., welcher als Kunstliebhaber und Komponist bekannt war. Und sie überzeugten mit charaktervollen Stimmen, wobei besonders der Alt in Erinnerung bleiben wird.
Der 3. Nachwuchspreis in der Geschichte des Festivals ging dieses Jahr an die fränkische a-cappella-Boyband VIVA VOCE. Sie heizten dem Saal mit einem Robbie Williams Medley ordentlich ein , auch legten sie viel Wert auf eine stimmige Tanzchoreografie. Mit frischen Stimmen und unverfälschtem Enthusiasmus gaben sie einen Vorgeschmack auf ihr Konzert im nächsten Jahr.
Richtung Bulgarien entführten uns die fünf traditionell gekleideten Akteure des EVA Quartetts, welche Volksweisen ihres Heimatlandes vorstellten. Teils witzige Arrangements und hochspezielle Techniken wie die schwebende Diaphonie machen diese Volksmusik interessant und geheimnisvoll.
Ein schöner „Brauch“ war es, daß sich fast alle Künstler nach ihrem Auftritt unter tosendem Beifall zum Publikum setzten, um gemeinsam den Rest des Konzertes zu geniessen.
Die STOUXSINGERS aus Halle überzeugten am meisten mit ihrer Performance. Eine interessante Aufstellung begleitete das Arrangement der Stücke, welche sich durch große Phantasie und flexiblem Stimmeinsatz auszeichnete. Hits der Beatles eindrucksvoll als Gospel interpretiert schufen sie auch eine eigene Sprache, deren Inhalt theatralisch gedeutet werden kann.
Den Abschluß des Festivals bildete in diesem Jahr das Ensemble CAMERATA aus Weißrussland, welche mit ihren stimmungsvollen und sphärischen „Sounds you never heared before“ einen (Höhe)Punkt setzten.
Mit minutenlangem Applaus und stehenden Ovationen endete dieser ereignisvolle Abend. Nachbeben des Festivals sind im Radio bei MDR Figaro und Deutschlandradio Kultur zu erleben.
Abschlußkonzert des 6. a-capella Festivals in Leipzig
Großer Saal des Gewandhauses, 24. April 2005
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