Weihnachtsliedersingen

Alte und neue Weihnachtslieder aus aller Welt mit den Chören des Georg-Friedrich-Händel-Gymnasiums Berlin im Konzerthaus

Die 1.400 Plätze des großen Saales im Konzerthaus Berlin sind fast bis auf den letzten Platz belegt. Der Rundfunk-Kinderchor Berlin, der Mädchenchor Canta Chiara beides Ensemble des Georg-Friedrich-Händel-Gymnasiums Berlin bestreiten den Abend mit etwa 150 Sängerinnen und Sängern im Alter von 10 bis 16 Jahren. Organist Matthias Suschke beginnt das Konzert mit einem Orgelvorspiel zu „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“. Erst dann betreten die Kinder den Saal, spontan setzt Applaus ein, der Einlauf der Chöre wird zu einer feierlichen, von Orgelmusik begleiteten Prozession.

Dirigent Carsten Schultze hat ein abwechslungsreiches Programm mit mehr als zwanzig Stücken zusammengestellt. Die Camerata Musica, ein aus Konzertmeistern, Orchestersolisten und profilierten Musikern der Berliner Staatskapelle, des Orchesters der Komischen Oper und des Sinfonieorchesters Berlin bestehendes Ensemble, begleitet den Abend. In bezaubernden Arrangements kann sich die Qualität dieser Musiker voll entfalten. Im englischen Weihnachtslied „God rest you merry gentlement“ kontrastieren die Bratschen kongenial die Holzbläser. Im kanadischen „The huron carol“ zupft und schlägt Pianistin Maria Grimm die Saiten ihres Flügels direkt mit den Händen. Percussiv werden diese Aktionen aus dem Ensemble ergänzt. Das Lied aus dem 17. Jahrhundert ist eines der ältesten Weihnachtslieder Kanadas, indianische und europäische Einflüsse korrelieren spannend nebeneinander:

O children of the forest free,
O sons of Manitou,
The Holy Child of earth and heaven
Is born today for you.
Come kneel before the radiant Boy
Who brings you beauty, peace and joy.
„Jesus your King is born, Jesus is born,
In excelsis gloria.“

(letzte Strophe aus „The huron carol“ in der Übersetzung von Jesse Edgar Middleton)

Im schwedischen Weihnachtslied „Heissa, nun ist es endlich soweit“ singen nur die Kleinsten aus dem Rundfunk-Kinderchor Berlin. Spitzbübische Gesten erweitern die reine Musikdarbietung. Die Chöre entwickeln einen hellen transparenten Klang, mit sichtbarer Freude werden die Kinderlieder aus aller Welt vorgetragen. Bei „Sister Act“, arrangiert von Mac Huff, erreicht die Stimmung den Höhepunkt. Aber auch den Bass von Carsten Schultze bekommen wir zu hören: In „Rudolph, the rednosed reindeer“ singt er einen kurzen Solo-Part. Am Ende darf auch das Publikum mitsingen, in den gemeinsam angestimmten Lieder „Sind die Lichter angezündet“ und „O du Fröhliche, o du Selige“ klingt ein wunderbarer Nachmittag aus.

Weihnachtsliedersingen

Konzerthaus, Berlin, Großer Saal, 26. Dezember 2015


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